Erster Eintrag – Mein Universum

Erster Eintrag – Mein Universum

Soviel wie die letzten Tage, habe ich noch nie geweint.
Es ist, als würden die Tränen aus all den Momenten kommen, in denen ich stark war, obwohl ich es nicht war.
Jetzt ist nichts mehr stark. Nur ehrlich.

Die Stunden verlieren ihre Form, die Tage ihren Sinn.
Ich bewege mich durch Räume, die zu groß geworden sind, und suche nach einem Geräusch, das einmal Zuhause bedeutete.
Die Stille hat ein Gewicht, das man nicht tragen kann – sie legt sich auf jeden Gedanken, auf jeden Atemzug.

Ich denke an das, was einmal war.
An Lachen, das durch die Wohnung hallte.
An Kinder, die durch das Wohnzimmer rannten, barfuß, unbeschwert, voller Leben.
An kleine Hände, die Vertrauen bedeuteten.
An Augenblicke, in denen sich alles richtig anfühlte – so, als wäre das Universum genau hier, mitten in diesem Chaos aus Alltag und Liebe.

Das war mein Universum:
sie, ich, unsere Kinder, das Durcheinander, die Wärme, das Gefühl von Ankommen.
Nicht perfekt, aber vollkommen.
Ich wollte nichts anderes, nichts Größeres.

Und jetzt ist es, als wäre ein Stern nach dem anderen verglüht, bis nur noch Dunkel bleibt.
Aber irgendwo darin leuchtet noch etwas. Eine Erinnerung, eine Hoffnung.
Ich halte sie fest, weil sie das Einzige ist, was mich noch hält.

Vielleicht wird dieses Universum nie wieder ganz so sein wie früher.
Aber ich glaube, dass es noch da ist – nur verborgen, wartend, still.

ps: ich liebe dich noch immer
pps: ich vermisse dich

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